Rima kehrte 2018 von Deutschland in den Irak zurück. Die 33-Jährige erzählt uns ihre beeindruckende Geschichte von Resilienz und Veränderungen sowie von der Unterstützung, die sie erhalten hat.
Das Leben der verheirateten dreifachen Mutter nahm 2013 eine tragische Wendung, als ihr Sohn bei einer Explosion auf einem Markt in Bagdad getötet wurde. Nach dieser Tragödie litt Rima lange unter schweren Depressionen. 2016 entschied sie sich mit ihrer Familie dazu ihr Heimatland zu verlassen. Sie wollte in Sicherheit vor den Bomben leben und so kamen sie nach Deutschland. Die Reise hierher war jedoch schwierig, und die Familie wurde zunächst in einer Flüchtlingsunterkunft untergebracht. Rima und auch ihr Mann kämpften mit jedoch fortwährend mit ihrer Trauer und Depressionen aufgrund ihres Verlusts und mit großer Zukunftsangst.
Trotz der Herausforderungen, die das neue Leben mit sich brachte, verbesserte sich ihre Situation allmählich, und Rima brachte ein kleines Mädchen zur Welt. Nachdem die Aufenthaltsgenehmigung erteilt worden war, gingen die älteren Kinder zur Schule und die Familie erlangte wieder mehr Stabilität in ihrem Leben.
Doch als Rimas Schwiegermutter erkrankte und die Familie darum bad, in den Irak zurückzukehren, kamen Zweifel auf. Rima zögerte, zurückzukehren, und der Stress forderte von ihrem Mann seinen Tribut, was zu einem Krankenhausaufenthalt und einer anschließenden Verschlechterung seines psychischen Wohlbefindens führte.
Nach ihrer Rückkehr nach Bagdad 2018 verschlechterte sich das psychische Wohlbefinden von Rima erheblich. Die Wiedereingliederung in ihr altes Leben inmitten der anhaltenden Instabilität und der Widrigkeiten, denen ihre Familie ausgesetzt war, war sehr schwierig für alle.
Die Last für die Familie verschärfte sich mit dem tragischen Tod von Rimas Schwiegervater im Jahr 2021.
Inmitten dieser Schwierigkeiten fand Rima Hoffnung durch die Jiyan Foundation in Bagdad. Sie wandte sich an unser Center, nachdem sie die positive Veränderung bei einem Freund ihres Mannes gesehen hatte, der zuvor psychologische Unterstützung durch uns erhalten hatte.
"Als sie zu uns kam, war Rima hoffnungslos, was die Zukunft anging, und hatte Schlafprobleme", sagt Raneia Abdalkareem, Psychotherapeutin bei der Jiyan Foundation in Bagdad. "Sie hat jedoch in nur acht Sitzungen bemerkenswerte Fortschritte gemacht und ihren Schlaf verbessert. Wir haben sie ermutigt, ihre Energie auf ihre Stärken und Interessen zu lenken, zum Beispiel auf ihre Leidenschaft fürs Nähen.“
Somatische Probleme – zum Beispiel verschiedene Arten von Schmerzen – sind oft Symptome für psychische Probleme, und Rima ist da keine Ausnahme. In Zusammenarbeit mit der Therapeutin bot unser medizinisches Team ihr die nötige Unterstützung und Ressourcen, um ihre Gesundheit effektiv zu verwalten und ein optimales Wohlbefinden zu erhalten.
Rimas herzliche Botschaft verdeutlicht, wie wichtig es ist, in psychischen Krisen psychologische Unterstützung zu suchen. "Jeder Mensch hat Schwachstellen", sagt sie. "Diese Verwundbarkeiten sollten nicht ignoriert werden; es muss rechtzeitig eingegriffen werden, um zu verhindern, dass sich psychische Krisen verschlimmern und zu weiteren Auswirkungen führen.“
Das Engagement der Jiyan Foundation for Human Rights für psychische Gesundheit, medizinische Behandlung und psychosoziale Dienste wird in Rimas Geschichte deutlich. Wir unterstützen Überlebende von Traumata, Terror, häuslicher Gewalt und Menschenrechtsverletzungen und tragen so zum Wiederaufbau des Lebens im Irak bei.
Zum Schutz der Persönlichkeit haben wir den Namen verändert.
Mehr erfahren: Programm für Traumahilfe und Gesundheit
Die Arbeit der Jiyan Foundation wird ermöglicht durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Johanniter Auslandshilfe.
Jiyan Stiftung für Menschenrechte e.V.
Königin-Elisabeth-Straße 7
14059 Berlin
T: +49 (0)30 26 57 93 80
E: info@jiyan-foundation.org
Not in the right place?
Die Jiyan Foundation unterstützt Überlebende von Menschenrechtsverletzungen, fördert demokratische Werte und schützt Grundfreiheiten im Irak, in Kurdistan-Irak und in Nordsyrien.